540 NGO auf verlorenem Posten ?

NGOs BENÖTIGEN DRINGEND UNTERSTÜTZUNG

Die Entwicklung Künstlicher Intelligenz könnte entweder das Schlimmste oder das Beste sein, was den Menschen passiert.

Stephen Hawking, Astrophysiker und Universalgelehrter, 1942 – 2018

Mit der Forderung nach einem sechsmonatigen Moratorium in der Entwicklung von fortschrittlicher Künstlicher Intelligenz traten im März 2023 Multipliaktoren aus Wissenschaft und Wirtschaft an die Öffentlichkeit. Sie kritisierten den „außer Kontrolle geratenen Wettlauf um die Entwicklung und den Einsatz immer leistungsfähigerer digitaler Geister, die niemand, nicht einmal ihre Schöpfer verstehen, vorhersagen oder zuverlässig kontrollieren kann“ .(https://futureoflife.org/open-letter/pause-giant-ai-experiments/)

Bereits im Januar 2017 trafen sich im kalifornischen Asilomar besorgte Wissenschaftler/-innen und IT-Fachleute und diskutierten die Beherrschbarkeit der Künstlichen Intelligenz. Sie verabschiedeten die Asilomar-Declaration zu ethischen, rechtlichen und politischen Fragen des Einsatzes von KI. Die 23 Prinzipien zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz bilden zur Orientierung die Basis für die nachfolgenden weltweiten Diskussionen über die Risiken der Technologie. (https://futureoflife.org/open-letter/ai-principles-german/)

Immer wieder lassen kritische Äußerungen bekannter Persönlichkeiten aus der IT-Branche über die Risiken von KI aufhorchen. Doch sie werden schnell von tagesaktuellen Ereignissen überlagert und schaffen es nicht zu einem Dauerthema in Politik und Gesellschaft zu werden.

Um so wichtiger ist es, dass es Nichtregierungsorganisationen (NGOs) gibt, die sich mit Künstlicher Intelligenz beschäftigen und versuchen die Öffentlichkeit über deren unbekannte und risikobehaftete Seiten aufzuklären. Der Erfolg hält sich aber bisher leider in Grenzen. Vielleicht liegt es an der Organisationsform als Verbund von NGOs wie z.B. Amnesty International, Humans Rights Watch oder Pax Christi International, deren Arbeitsschwerpunkte natürlich ihre originären Themenfelder sind.

Die genannten Organisationen sind alle Teil der Bewegung „Stop Killer Robots“, die u.a. von der Friedensnobelpreisträgerin Jody Williams initiiert wurde und 2013 in London ihren offiziellen Start hatte. Mittlerweile umfasst sie mehr als 200 internationale, nationale und regionale NGOs in 67 Ländern. Auch die Nobel Women´s Initiative, ein Zusammenschluss von Nobel-Preisträgerinnen, und weitere Nobel-Preisträger/-innen unterstützen Stop Killer Robots. (https://www.stopkillerrobots.org/news/)

In Deutschland wird die internationale Kampagne von Facing Finance e.V., einem gemeinnützigen Verein mit Sitz in Berlin, der sich für einen sozial und ökologisch verantwortlichen Umgang mit Finanzanlagen einsetzt und gegen Korruption und jeden völkerrechtswidrigen Einsatz von Waffen engagiert, koordiniert. (https://www.killer-roboter-stoppen.de/)

Die Organisationsstruktur als auch die personellen Ressourcen erlauben es derzeit nicht, eine breite Bewegung aufzubauen. Dies wäre jedoch im Hinblick auf die rasante, krakenhafte Entwicklung Künstlicher Intelligenz dringend geboten.

Deshalb ist es wichtig, dass sich jetzt Menschen zusammenfinden, die die Notwendigkeit einer gesellschaftlichen Grundsatzdebatte über Künstliche Intelligenz und ihre Risiken als wichtig erachten.