440 Biologische und Chemische Waffen

Künstliche Intelligenz schafft neue chemische und biologische Kampfstoffe

Im Frühjahr 2022 hat das US-amerikanische StartUp Collaborations Pharmaceuticals Inc. für weltweites Aufsehen gesorgt. Es veröffentlichte die Meldung, dass man es geschafft habe mittels KI-gestützter Software die Grundlagen für neue tödliche Kampfstoffe zu entwickeln. Innerhalb von sechs Stunden habe die Künstliche Intelligenz im Rahmen eines Tests 10.000e neue Moleküle kreiert. Davon seien viele hochgiftig und 1.000e auch bisher gänzlich unbekannt gewesen. Ausgangspunkt waren Moleküle, die dem Nervengift VX ähneln. Alle verwendeten Basisinformationen seien öffentlich zugänglich gewesen (https://www.collaborationspharma.com/press).

Zwar haben sich mit dem Übereinkommen über das Verbot von Biologischen Waffen (BWÜ) 1972 und dem Inkrafttreten des Chemiewaffenübereinkommens (CWÜ) 1997 die überwiegende Mehrheit aller Staaten zum Verzicht auf chemische und biologische Kampfstoffe verpflichtet. (https://www.spiezlab.admin.ch/de/kontrolle/cwue.html; https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/sicherheitspolitik/abruestung-ruestungskontrolle/uebersicht-bcwaffen-node/verbotbiowaffen-bwue-node).

Doch gibt es auf dem Gebiet der chemischen und biologischen Waffen mangels direkter Kontrollmöglichkeiten, insbesondere der staatlichen Labors, und aufgrund geringem öffentlichem Interesse keine gesicherte Übersicht über die tatsächliche Lage weltweit.

Umso wichtiger ist, dass die bereits vorhandenen und international verbindlichen Regelungen endlich durch vertrauensbildende regelmäßige und wechselseitige Kontrollen der Labors mit Leben gefüllt werden.